Jean-Michel Ringadoo in München

Vom Heavy Metal zur Oper: Jean-Michel Ringadoo

Ein Blick reicht, dann wird klar: Jean-Michel Ringadoo ist ein waschechter Mauritier mit kreolischen Wurzeln. Mit seinen langen Haaren, seinem Style und seiner Vorliebe für Motorräder könnte er daneben glatt als Metaller durchgehen. Letztes Jahr sang er jedoch die Rolle des charmanten Liebhabers Camille de Coutançon in der mauritischen Operettenproduktion von Lehárs La Veuve joyeuse. Nun war der Tenor für zwei Monate das erste Mal in Deutschland und gleich Teil eines Opernchores. Seit 2007 singt er solistisch im klassischen Fach. Wie er zu dieser Musik gekommen ist, liegt so fern und doch so nah: Er wurde als 18-Jähriger der Sänger der Heavy Metal-Band „Craze“. Ein bisschen „crazy“ ist das schon, aber eben auch sehr mauritisch-bunt. Welche Entwicklungsschritte lagen dazwischen? Und wie erlebte Jean-Michel seinen Aufenthalt in München? Weiterlesen

Götterchor

Warum Oper auf Mauritius?

Jetzt, nachdem Orpheus in der Unterwelt abgespielt ist, in einer Phase des Zurückschauens wie der Zukunftspläne, ist Zeit für die kritische Prüfung grundsätzlicher Fragen, die uns immer wieder erreichen und die wir uns auch bisweilen selbst stellen. Nach dem großen Erfolg dieser Produktion hat das Opernprojekt auf Mauritius viel Zukunft. Aber warum sollte das für uns Europäer förderungswürdig sein? Passt Oper eigentlich nach Mauritius? – Warum macht Oper auf Mauritius Sinn?
Die neuerliche Erfahrung hat uns einmal mehr darin bestätigt, wie sehr sich dieses Projekt lohnt. Hier drei wichtige Antworten, die uns motivieren. Weiterlesen

Orpheus und Eurydike

Orpheus auf Mauritius: Produktionsnotizen

Seit einer guten halben Woche laufen die Vorstellungen von Offenbachs Operette Orpheus in der Unterwelt. Die Mauritier lieben Operette, seit jeher, und so kommt es nicht von ungefähr, dass Orpheus das meistgespielte Stück in der Operngeschichte des Landes ist.
Für die Regisseurin Ludivine Petit war es ein beachtliches Stück Arbeit, das Werk auf die Bühne zu bringen, so kleinteilig ist es gebaut, so genau müssen die schnellen Dialoge und Pointen gesetzt werden, so viel muss erfunden und entwickelt werden, um dem Anspielungs- und Situationsreichtum der Partitur gerecht zu werden.
Dass sie es mit Bravour gemeistert hat, beweisen die sich überschlagenden Kritiken und das begeisterte Publikum, das bislang noch bei jeder Vorstellung geschlossen stehende Ovationen gespendet hat. Besonders gut kommt die Inszenierung übrigens bei Kindern an, die trotz der zweieinhalb Stunden Dauer vollkommen gefesselt und begeistert sind. Weiterlesen

Musikschule Traumwind

Traumwind

Eurydice – wie kann man sich nur diesen komplizierten Namen merken? Am besten macht man es so wie der sehr beflissene, aber etwas unbeholfene Merkur in der Orpheus-Inszenierung: Man zählt an den Fingern auf französisch bis zehn – huit, neuf, dix – und hat seinen Anhaltspunkt: Eury-dice.
Zwanzig Kinder, im Alter zwischen ungefähr fünf und zwölf Jahren, sitzen dicht gedrängt auf einer kleinen, mehrstufigen Holztribüne, schauen mit leuchtenden Augen ihre Lehrerin an und tauchen in die Welt der griechischen Götter und Sagenfiguren ein. Weiterlesen

Orchester im SCT

Das Winterthurer Orchester ist da!

Am Montag war es endlich soweit. Die 39 Mitglieder des Jugendsinfonieorchesters des Konservatoriums im Schweizerischen Winterthur kamen auf Mauritius an. Um fünf Uhr morgens wurden die Musiker, ihr Dirigent Simon Wenger sowie zwei Dozenten am Flughafen abgeholt und nachmittags am Strand vom Chor und dem Produktionsteam der Oper begrüßt. Und wie auch sonst haben wieder unzählige Freiwillige mitgeholfen, damit ihr Aufenthalt hier ein voller Erfolg wird. Für alle Jugendlichen des Winterthurer Konservatoriums haben sich Gastfamilien gemeldet, die sich um das Wohlergehen der Schweizer Jugendlichen kümmern und dafür sorgen, dass sie das echte mauritische Leben in sich aufsaugen können. Und natürlich hat sich auch jemand gefunden, der die Ausflüge organisiert hat, damit neben den musikalischen auch kulturelle Eindrücke bleiben – von drei Wochen Aufenthalt in Mauritius. Weiterlesen

Ve Kessen-Soltmann

KÜNSTLER II: Ve Kessen-Soltmann, Kostümbild

Bis zur Premiere stellen wir Ihnen die Künstler vor, die an der Realisierung von „Orpheus“ beteiligt sind.

Sie ist in Tunesien geboren, in Kenia aufgewachsen, hat in Deutschland, Marokko, Ägypten und zuletzt zehn Jahre lang wieder in Kenia gelebt. Gerade ist sie für ein Jahr auf Mauritius – als ihr „Orpheus über den Weg läuft“. Die Modedesignerin Ve Kessen-Soltmann, an vielen Orten auf der Welt zuhause, erobert sich nun auch die Theaterwelt und entwirft das Kostümbild für die diesjährige Produktion. Weiterlesen

Flüge der Künstler

Die Krux mit den Flügen

Die Vorbereitungszeit der Produktion von Orpheus in der Unterwelt fiel in diesem Jahr äußerst kurz aus – Grund war die substantielle Umstrukturierung der Trägerorganisation, die mit der „Indian Ocean Performing Arts Ltd.“ in diesem Frühjahr neu gegründet wurde. Aus demselben Grund sind auch jetzt, einen knappen Monat vor der Premiere, noch nicht alle Flüge der Gastkünstler finanziert.
Flüge nach Mauritius sind naturgemäß nicht ganz billig, und natürlich stellt sich die Frage, ob es nicht auch ohne ginge. Weiterlesen

Ludivine Petit

KÜNSTLER I: Ludivine Petit, Regie

In den kommenden Wochen möchten wir Ihnen all die Künstler vorstellen, die an der Realisierung von „Orpheus“ beteiligt sind.

Die Regisseurin Ludivine Petit und Martin Wettges lernten sich bei einer gemeinsamen Arbeit an der Staatsoper Berlin kennen. Als dann im Jahr 2012 auf Mauritius der Regie-Posten für die Inszenierung der „Traviata“ zu besetzen war, ließ Petit sich nicht zweimal bitten. Heuer zeichnet sie nunmehr zum dritten mal in Folge für die mise-en-scène verantwortlich. Weiterlesen

Ahlgrimms auf der Bühne

Orpheus: Was bisher geschah

In nicht einmal mehr zwei Monaten, am 31. Juli, wird die letzte Aufführung von Orphée aux Enfers über die Bühne gehen – kaum vorstellbar, was bis dahin noch alles klappen muss. Andererseits: Wenn ich auf die vergangenen Wochen zurückblicke, ist es auch erstaunlich, wie vieles in wie kurzer Zeit geschehen und gelungen ist. Weiterlesen