Orpheus: Was bisher geschah
In nicht einmal mehr zwei Monaten, am 31. Juli, wird die letzte Aufführung von Orphée aux Enfers über die Bühne gehen – kaum vorstellbar, was bis dahin noch alles klappen muss. Andererseits: Wenn ich auf die vergangenen Wochen zurückblicke, ist es auch erstaunlich, wie vieles in wie kurzer Zeit geschehen und gelungen ist.
Familienabenteuer
Nach Ostern bin ich mit meiner sechsköpfigen Familie hier angekommen, um meinen ehrenamtlichen Job als Produktionsleiter anzutreten. Im Gepäck hatte ich einen Klavierauszug und einen Laptop mit vielen Namen und einigen Telefonnummern. Keinen der Beteiligten auf Mauritius hatte ich jemals vorher getroffen. Natürlich bringt es einigen Aufwand mit sich, eine passende Wohnung zu finden, das Fahren im Linksverkehr zu erlernen und sich auf Mauritius zurechtzufinden. Zum Glück zeigte sich schnell, dass die Mauritier, zumal die an der Oper Beteiligten, unglaublich freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit sind, was uns das Ankommen sehr erleichtert hat. An die hiesigen Sprachen, das Essen, den Verkehr und die mauritische Rupie haben wir uns schnell gewöhnt und bald darauf sogar eine wunderbare Grundschule gefunden, die unsere vier Kinder besuchen.
Eine Oper planen …
Parallel dazu begannen sofort die Arbeiten für die Opernproduktion: Kontakte mit ehemaligen und zukünftigen Beteiligten knüpfen, den Chor kennenlernen, Kostenpunkte identifizieren und Preise recherchieren, ein Budget aufstellen, Sponsoren suchen, (mit der ganzen Familie) den Spielort (das sehr hübsche Serge Constantin Theatre in Vacoas) erkunden, Zeit- und Probenpläne erstellen, Werbung und Ticketverkauf planen, Reisen und Unterbringungen für Solisten, Dirigenten, Regisseurin, Assistenten und das Orchester planen. A propos: Den Orchesterpart bei Orphée wird das Winterthurer Jugendsinfonieorchester aus der Schweiz übernehmen, das für drei Wochen anreist und bei Gastfamilien wohnen wird – und ein gemeinsames Konzertprogramm mit dem Orchester des hiesigen Conservatoires erarbeiten und aufführen wird.
Zum Glück finden sich freiwillige, engagierte Helfer für die ungezählten kleinen und großen Aufgaben, die eine solche Produktion mit sich bringt: Kostüme entwerfen und herstellen, Gastfamilien finden und betreuen, Freizeitprogramm und Catering planen, Transportmöglichkeiten organisieren, Artikel in der lokalen Presse lancieren – und vieles mehr.
Eine Oper bezahlen …
So steht auf der organisatorischen Seite mittlerweile ein solides Fundament für die Produktion: Chor und Solisten proben intensiv, Theater, Termine und Eintrittspreise stehen fest, Inszenierungsideen reifen, Kostüme werden entworfen, das Plakat ist fast fertig, und der Probenplan für die Wochen bis zur Premiere lässt eine intensive Probenarbeit erwarten.
Die finanzielle Seite hingegen bereitet uns gerade noch Kopfzerbrechen. Während so „konkrete“ Ausgaben wie Bühnenbild, Kostüme oder Catering vor Ort finanziert oder gespendet werden können, wissen wir gerade noch nicht, wie wir in kaum mehr zwei Monaten – am 31. Juli, nach der Derniere – die letzten Flüge unserer Gastkünstler bezahlt haben werden …
Hier hoffen wir sehr auf europäische Unterstützung, auf Ihre Unterstützung! Helfen Sie uns, auch diese große Hürde noch zu überwinden, damit es am 24. Juli mit der Premiere auch wirklich losgehen kann!
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