Cédrics Abschluss

Cedric Nayna: Abschluss und Darsteller in Hamburger Disney-Musicalproduktion

Der mauritische Sänger Cedric Nayna lebt inzwischen seit über drei Jahren in Hamburg, hat letztes Jahr erfolgreich seine Ausbildung an der Stage School in Hamburg abgeschlossen und nun bereits ein Engagement bei Disney und Stage Entertainment in der erfolgreichen Musicalproduktion Der König der Löwen in der Hafenstadt ergattern können. Damals berichteten wir von seinem bevorstehenden Abenteuer und den ersten Eindrücken, nun haben wir wieder mit ihm gesprochen und wollen wissen, wie es ihm ergangen ist.

Cedric Nayna bei Stage
Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss und der Stelle im Stage-Ensemble, sogar mit solistischer Verpflichtung! Auch die mauritische Presse hat deinen Erfolg schon gefeiert. Im Nachhinein betrachtet: Wie war deine Zeit an der Hamburger Stage School?

Die Zeit war sehr herausfordernd. Ich musste mich an das mir völlig neue Ausbildungssystem gewöhnen, aber ich habe mich gut reingefunden und das Beste aus mir rausgeholt. Die letzten Monate waren noch einmal sehr anstrengend und intensiv wegen der Prüfungsvorbereitungen einerseits und andererseits, weil ich schon vorausplanen musste.

Wie fühlt es sich an, den Abschluss in der Tasche zu haben? War alles so, wie du es erwartet hast?

Ich habe mich fantastisch gefühlt, denn ich habe mit guten Noten abgeschlossen. Vor allem menschlich und künstlerisch habe ich mich weiterentwickelt. Schritt für Schritt, immer fokussiert konnte ich meine Fähigkeiten erweitern und meine Ziele erreichen.

Wie hast du die begehrte Stelle im Ensemble von Der König der Löwen erhalten?

Ich habe mich bei Stage Entertainment beworben. Sie brauchten jemanden, der sowohl im Ensemble als auch die Rolle des Scar singen kann. Die letzte Entscheidungsinstanz waren die Direktoren und Vorgesetzten von Disney in New York. Wenn ich von einer der mächtigsten und bekanntesten Firma der Welt eingestellt wurde, bin ich wohl auf einem guten Weg.

Auf jeden Fall! Wie liefen bzw. laufen die Proben? Wann trittst du auf?

Die Proben waren vor allem im Januar. Ich hatte sechs Wochen Zeit, um die Show kennenzulernen und alles einzustudieren. Die Premiere als Teil des Ensembles war bereits Mitte Februar. Als Scar werde ich voraussichtlich das erste Mal im Juli auftreten.

Scar Maske
Was stellt für dich die größte Herausforderung dar, die Rolle des Bösewichts Scar zu singen und zu spielen?

Die Rolle ist sehr anspruchsvoll, nicht nur musikalisch, sondern auch szenisch. Ich muss viele Dinge gleichzeitig singen und darstellen. Und vor allem ist dabei nicht zu unterschätzen: Ich trage ein Kostüm, das 15 Kilo wiegt und mit Animatronic ausgestattet ist, das heißt als mechanisch gesteuerte Tierfigur funktioniert. Stimmlich meistere ich die Rolle, sie scheint wie für mich gemacht.

Wie ist es für dich in Deutschland, vor allem in Hamburg zu leben? Und was vermisst du an Mauritius am meisten?

Hamburg ist eine tolle Stadt! Ich habe mich dazugehörig gefühlt und bin gern feiern gegangen; ich denke, das liegt in meiner mauritischen Natur. Ich war gern auf der Reeperbahn, mochte aber auch das viele Grün der Stadt sehr gern, zum Beispiel den Wald bei Harburg. Ich will ehrlich sein: Am meisten vermisse ich aber das Meer. Ich meine, ich bin ein Beach Boy, und unsere Lagunen sind majestätisch!

Cedric Nayna, Foto von Sarah Wolf

Das sind sie in der Tat! Wie oft konntest du nach Hause fahren? Und wie hat die Pandemie deine letzten zwei Jahre beeinflusst?

Viel zu lange ist es her… Ich war seit über zwei Jahren nicht mehr auf Mauritius, also vor der Pandemie. Dafür habe ich mich in der Zeit auf positive Dinge konzentriert: Es war eine gute Gelegenheit, mich mit meinen Unsicherheiten auseinanderzusetzen und zu lernen, mir selbst mein bester Freund zu sein. Vielleicht schaffe ich es nächstes Jahr wieder hin. Ich würde gern zurück, um auf Mauritius zu unterrichten, vielleicht sogar Meisterklassen anzubieten. Dafür benötige ich aber etwas Hilfe, das schaffe ich nicht allein. Mein Ideal wäre, jedes Mal, wenn ich in den Ferien nach Mauritius komme, mauritische Künstlerinnen und Künstlern zu unterstützen und bei Produktionen mitzuwirken. Das kann ich mir aber darüber hinaus auch noch für andere Orte vorstellen.

Toll, deine Zukunftspläne haben sich zu damals also kaum verändert, und du bist auf dem besten Weg dahin!

Genau, sie haben sich kaum verändert, sie sind nur größer geworden. Und ich möchte auch alle anderen dazu ermutigen, ihren Träumen nachzugehen. Man ist dabei nie allein. Seid optimistisch und glaubt an euer Potenzial!

Eine wunderbare Botschaft und Vorbildfunktion. Wir freuen uns schon auf deine weiteren Berichte und wünschen dir weiterhin alles Gute! Bestimmt kommen dich einige in Hamburg als Scar anschauen, und vielleicht ergibt sich ja in Zukunft eine Zusammenarbeit zwischen dir und der Music Mauritius Foundation.

 

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