Szene aus La Traviata

Mauritius-Film: Premiere in Hamburg

Wie die Oper nach Mauritius zurückkam – fast ein magischer Satz, steckt doch in diesen wenigen Worten so viel Schillerndes, Märchenhaftes und Lebendiges, so viel Happy End und Aufbruch, so viel von dieser einmaligen Synthese aus tropischer Lebens- und musiktheatralischer Phantasiewelt. How Opera Came Back to Mauritius, so heißt auch der 2012 entstandene Dokumentarfilm von Anthony Lew Shun, der nun in Hamburg – endlich – Premiere feierte. Und zwar in würdigem Rahmen: Die Freunde waren der Einladung der Amptwon System Company gefolgt, den Film in deren „Showroom“ zu zeigen – einem der modernsten Vorführräume der Welt.

Die Gastgeber

Amptown nämlich ist Hersteller für Projektions- und Tontechnik und stattet weltweit Kinos, Kreuzfahrtschiffe und Konzertsäle aus. Dabei erstreckte sich die herzliche Gastgeberschaft des ASC-Teams längst nicht nur auf die hervorragende Vorführtechnik, sondern auch auf die perfekte Organisation des Rahmens, inklusive echt mauritischen Speisen; Geschäftsführer Leif Witte höchstselbst empfing die Gäste. Zu Gast waren neben langjährigen wie neuen Freunden der Opera Mauritius auch Journalisten und eine große Delegation des mauritius-deutschen Freundschaftskreises mit dessen Vorsitzenden.

Der Film

How Opera Came Back to Mauritius also erzählt die Geschichte des Revivals der Oper in Mauritius. Das Team um Anthony Lew Shun begleitet nicht nur die Endproben von Verdis La Traviata im Spätsommer 2012 bis hin zu den beiden Premieren auf La Réunion und Mauritius, sondern berichtet auch ausführlich von der Planungsarbeit zur Renovierung des Opernhauses in Port Louis. So erlebt man den Architekten Prof. Stefan Braunfels gemeinsam mit Paul Olsen, Martin Wettges und dem Bürgermeister der Stadt bei der Besichtigung des Gebäudezustands, der Begehung der Ränge, Treppenhäuser und Foyers und bei der abschließenden Pressekonferenz, auf der das Vorhaben verkündet wurde, dass das Haus nun renoviert werden solle (ein Vorhaben, das zur Zeit indes leider stockt). Und auch über die Geschichte des Landes und seiner Oper erfährt man viel Lebendiges, von Zeitzeugen, Fotos und Forschern.
Aber im Zentrum steht mit der Traviata die aktuelle Oper: die Aufregung und Begeisterung der Chorsänger, der Enthusiasmus der Solisten, die aufwändigen Vorarbeiten und natürlich die Vorstellungen und die Musik selbst.

Martin Wettges, Anthony Lew Shun und Frederik Ahlgrimm (v.l.n.r.) beim Gespräch nach der Präsentation

Martin Wettges, Anthony Lew Shun und Frederik Ahlgrimm (v.l.n.r.) beim Gespräch nach der Präsentation. / Foto: Ingrid Glandien

All dies lässt tief eintauchen in die Welt von Opera Mauritius, besser als jede Erzählung es könnte. Das Wunderbare an Lew Shuns Film ist, wie er Stimmung und Spannung der Projekte transportiert, wie die Energie des mauritischen Ensembles sich von der Leinwand fast genauso intensiv und unmittelbar überträgt wie von der Bühne vor Ort. Das Schillernde, Märchenhafte und Lebendige von Opera Mauritius, es steckt auch in diesem Film. Und so befand sich auch das Hamburger Publikum nach der Vorführung in einer ähnlichen Hochform, wie man sie von den mauritischen Abenden kennt.

Der Regisseur

Der Regisseur Anthony Lew Shun selbst war zur Präsentation seines Films, der hier in der Tat zum ersten Mal auf der großen Leinwand gezeigt wurde, aus Berlin angereist. Unter der Moderation des Vereinsvorsitzenden Frederik Ahlgrimm und beim anschließenden mauritischen Festmahl mit Fisch, Hühnercurry und Bananen-Kokos-Nachspeise hatten die Gäste ausführlich Gelegenheit, mit Lew Shun und Martin Wettges über den Film und die mauritischen Erlebnisse gemeinsam ins Schwärmen zu geraten. Und über einen Film, der, ob der neuesten Entwicklungen vor Ort, nachgerade nach einer Fortsetzung schreit.

Ein Trailer zum Film findet sich hier.

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