Innenraum Opera Mauritius

Wussten Sie...?

…wo das älteste Opernhaus der Südhalbkugel steht?

Seit 1822 war es das Zentrum einer schillernden Musik- und Opernkultur, Künstler aus aller Welt waren zu Gast in Port Louis, der Hauptstadt der tropischen Trauminsel Mauritius. Es steht sinnbildlich für die jahrhundertealte Operntradition der Insel, gelegen mitten im Indischen Ozean: Einstmals voller Pracht und Zauber, ist das Haus seit der Einstellung des Opernbetriebs in den 60er Jahren dem Verfall preisgegeben. Dasselbe gilt für essentielle musische Fertigkeiten, die seitdem in der mauritischen Gesellschaft im Verschwinden begriffen sind.

Renaissance: das Bildungsprojekt

Seit 2009 allerdings erfährt die Musiktheaterkultur ihre erfolgreiche Wiederbelebung. Der mauritische Unternehmer Paul Olsen, die deutsche Sängerin Katrin Caine und der Münchner Dirigent Martin Wettges haben mit bereits fünf großen, umjubelten Opernproduktionen, diversen Konzerten und Opernübertragungen im Kino die Oper zurück nach Mauritius gebracht. Seit 2015 werden die Opernproduktionen getragen von der gemeinnützigen mauritischen Organisation „Indian Ocean Performing Arts Ltd.“.

Das Ziel von „Opera Mauritius“ ist alles andere als der Import europäischen Musiktheaters. Das Ziel ist, umfassende Ausbildung in allen Bereichen der Musik und darstellenden Kunst zu leisten, damit Opera Mauritius eines Tages ausschließlich von Mauritiern für Mauritier bestritten werden kann. Einen professionell ausgebildeten Opernchor (Leitung: Katrin Caine) gibt es schon, zuletzt konnten auch sämtliche Solopartien mit mauritischen Sängerinnen und Sängern besetzt werden.

Unten sehen Sie die drei großen Säulen von Opera Mauritius, die unser Förderverein unterstützt.

Und hier finden Sie mehr Antworten, warum dieses Projekt so wichtig ist.

Die drei Säulen von Opera Mauritius

Opernfestival

Die Neuproduktion einer großen Operninszenierung jährlich ist das pulsierende Herz von Opera Mauritius, auf das alle Beteiligten in monatelanger Vorbereitung hinarbeiten. In mauritisch-farbenfrohen Inszenierungen werden große Stoffe aus der Weltliteratur der Oper auf die Bühne gebracht, die unmittelbar berühren und bewegen – unabhängig von jeder kulturellen Vorprägung.

Der Großteil der Akteure sind berufstätige Laien, die mit großem persönlichem Einsatz und auf sehr professionellem Niveau diese Produktionen auf und hinter der Bühne realisieren. Für die wenigen Posten, die zur Zeit noch nicht mit Mauritiern besetzt werden können (zuletzt vor allem in den Bereichen musikalische Leitung, Orchester, Regie und Management), wurden und werden ehrenamtliche Gastkünstler aus Europa, Südafrika oder Amerika engagiert.

Education-Programm

Um die musikalisch-künstlerische Schul- und Ausbildung auf breiter Basis langfristig wieder zu gewährleisten, sollen Schritt für Schritt Musikunterricht und musikalische Ausbildungsgänge von der Grundschule bis zum Bachelor eingeführt werden. Zwar steht Musikunterricht an den Schulen seit jeher auf dem Lehrplan. Er kann aber seit Langem nicht mehr erteilt werden, da schon die Lehrer nicht mehr dafür ausgebildet sind.

Ein erster großer Schritt ist bereits getan mit der Einrichtung und dem ständigen Ausbau des Musikkindergartens „Vent d’un rêve“ („Traumwind“) in Mangalkhan, der nach dem Vorbild des Venezuelanischen Modells „El Sistema“ sozial benachteiligten Vorschulkindern kostenlos Hausaufgabenhilfe und Musikunterricht anbietet.

Renovierung des Opernhauses

Wie nichts anderes ist das prächtige, barockisierende Opernhaus in Port Louis ein Symbol für die Institutionalisierung des Musiktheaterbetriebs auf Mauritius. Nach Plänen des deutschen Stararchitekten Prof. Stefan Braunfels soll es in den kommenden Jahren renoviert und wieder bespielbar gemacht werden. Nicht nur kann die mauritische Oper so wieder eine feste und zugleich sichtbare Heimat mit Büros, Proberäumen und Werkstätten finden.

Vielmehr soll aus dem imperialen Gebäude durch starke bauliche Veränderungen eine „Volksoper“ im unmittelbaren Sinn gemacht werden, die keine Trennung gesellschaftlicher Schichten mehr kennt, als Bühne jeder Form der darstellenden und musikalischen Kunst offensteht und so zum Zentrum einer lebendigen musik-/theatralischen Kultur auf Mauritius wird.

Unterstützung aus Europa

Seit 2013 widmet sich der gemeinnützige Berliner Förderverein „Freunde der Opera Mauritius e.V.“ diesem einmaligen Projekt kultureller Entwicklungshilfe. Der Struktur des Projekts entsprechend verschreibt sich der Verein der ideellen und finanziellen Unterstützung der drei genannten Säulen Festival, Education-Programm und Renovierung des Opernhauses.

Mit Hilfe professioneller und effizienter Infrastruktur sind die „Freunde“ bei der Etablierung und Pflege eines europäischen Netzwerkes von ehrenamtlichen Helfern und Gastkünstlern genauso tätig wie im Bereich Fundraising und Spendenakquise.

Ein reiches Kulturleben ist ein menschliches Grundbedürfnis – was in Europa hochentwickelt ist, ist auf Mauritius noch ein seltenes Gut. Der überwältigende Erfolg der Opernaufführungen, der Ansturm interessierter Sängerinnen und Sänger in die Gesangskurse oder die Begeisterung der Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen, die im Musikkindergarten betreut und unterrichtet werden, sprechen in dieser Hinsicht eine mehr als deutliche Sprache.

Der Dirigent Martin Wettges ist als künstlerischer Leiter der „Opera Mauritius“ Herz und Motor dieses außergewöhnlichen Projekts der Entwicklungszusammenarbeit, das weitestgehend aus privaten Mitteln und Spenden finanziert wird.

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